Lieber Elon Musk,
Sie sind eine Ikone der Innovation, ein Mann, der mit Tesla die Welt der Mobilität revolutioniert hat und mit SpaceX die Sterne ins Visier nimmt. Ihre Visionen haben Millionen inspiriert – auch hier in Deutschland. Umso schockierender war es, als Sie kürzlich die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) öffentlich unterstützt haben.
Ihre Wahlempfehlung für diese Partei wirft Fragen auf, die nicht nur Ihre deutschen Fans, sondern auch Ihre eigene unternehmerische Logik betreffen. Lassen Sie uns das mal auseinandernehmen – kritisch, direkt und ohne Umschweife.
Die AfD und erneuerbare Energien: Ein Schlag ins Gesicht für Tesla
Sie haben Tesla zu einem Symbol für nachhaltige Technologie gemacht. Ihre Gigafactory in Brandenburg ist ein Beweis dafür, dass Deutschland ein Standort für Zukunftsvisionen sein kann. Aber wissen Sie, was die AfD mit solchen Visionen vorhat? Sie lehnt Subventionen für erneuerbare Energien kategorisch ab. In ihrem Programm steht schwarz auf weiß: Förderungen für Wind-, Solar- und Elektromobilität sollen gekippt werden.
Das ist nicht nur ein Rückschritt ins fossile Zeitalter, sondern ein direkter Angriff auf das Geschäftsmodell, das Tesla groß gemacht hat.
Erinnern Sie sich an die 24 Milliarden Dollar, die Tesla in den USA durch staatliche Unterstützung und Steuervergünstigungen erhalten hat? Ohne diese Subventionen wäre Tesla heute nicht da, wo es ist – das geben sogar Ihre eigenen Berichte zu. Die AfD würde solche Hilfen in Deutschland abschaffen und stattdessen Kohle und Gas pushen.
Wie passt das zu einem Unternehmer, der auf Elektroautos und Batterietechnologie setzt? Ihre Wahlempfehlung unterstützt eine Partei, die Ihre eigene Mission sabotiert. Das ist, gelinde gesagt, ein paradoxer Move.
Rechtsextreme Willkommen: Fachkräfte ade
Die AfD hat ein Problem, das Sie als Unternehmer eigentlich sofort sehen müssten: Sie begrüßt Rechtsextreme mit offenen Armen. Von Mitgliedern, die mit Neonazi-Gruppen wie „Blood and Honor“ oder „Junge TAT“ verbandelt sind, bis hin zu Führungsfiguren wie Alice Weidel und Roger Beckamp, die im Dezember 2024 mit solchen Kreisen trafen – die Partei ist ein Magnet für Extremisten.
Björn Höcke, einer ihrer prominenten Köpfe, nennt Hitler einen „großen Denker“ und relativiert die NS-Zeit regelmäßig. Das ist kein Geheimnis, das steht in Protokollen und öffentlichen Reden.
Was bedeutet das für Deutschland? Ein Land, das Fachkräfte dringend braucht – auch für Ihre Gigafactory –, wird durch die AfD zur No-Go-Zone für internationale Talente. Wer will schon in einem Land arbeiten, wo rechtsextreme Parolen salonfähig sind? Tesla lebt von globalem Know-how, von Ingenieuren aus aller Welt.
Die AfD’s Fremdenfeindlichkeit und ihr „Deutschland den Deutschen“-Geschrei vertreiben genau die Leute, die Sie brauchen. Hallo Fachkräftemangel – danke, AfD!
Südafrikanische Apartheid: Ein düsterer Schatten
Kommen wir zu Ihrer Herkunft, Elon. Sie wurden 1971 in Südafrika geboren, mitten in der Apartheid – einem System der rassistischen Unterdrückung, das Millionen Menschen entrechtete, in Armut hielt und durch Gewalt stabilisierte.
Ihre Familie profitierte von diesem Regime, ob direkt oder indirekt. Ihr Großvater Joshua Haldeman war ein Bewunderer des Nationalsozialismus, zog nach Südafrika, weil er die apartheidfreundliche Politik der National Party mochte, und hatte Sympathien für Hitler.
Das ist dokumentiert, etwa in seinen Schriften und den Berichten über seine Zeit bei Technocracy Incorporated.
Die Apartheid war mies – ein System, das auf Ungerechtigkeit und Brutalität basierte. Sie selbst haben Südafrika mit 17 verlassen, angeblich auch, um der Wehrpflicht unter diesem Regime zu entgehen.
Aber Ihre Unterstützung für die AfD weckt Erinnerungen an diese Zeit. Die AfD’s Rhetorik von „Überfremdung“ und „weißer Identität“ klingt erschreckend nach den alten apartheidnahen Narrativen von „weißer Überlegenheit“. Wollen Sie wirklich eine Partei pushen, die Ideologien aufwärmt, die Sie angeblich hinter sich gelassen haben?
Hitler und Millionen Morde: Ein historischer Weckruf
Lassen Sie uns über Hitler reden, denn die AfD kommt ihm unangenehm nahe. Adolf Hitler war kein „Denker“, kein „missverstandener Visionär“ – er war ein Diktator, der den Zweiten Weltkrieg entfesselte und den Holocaust orchestrierte. Sechs Millionen Juden, Millionen weiterer Menschen – Roma, Slawen, politische Gegner – wurden auf seinen Befehl ermordet. Dazu kommen zig Millionen Kriegsopfer. Das war kein Ausrutscher, das war ein System des Grauens.
Die AfD relativiert das. Sie spricht von einem „Schuldkult“, den Deutschland „hinter sich lassen“ solle – ein Satz, den Sie selbst auf X gepostet haben. Aber diese Geschichte zu verdrehen, ist nicht nur geschichtsvergessen, sondern gefährlich. Die AfD’s Nähe zu Neonazis und ihre Verharmlosung der NS-Zeit sind ein Warnsignal. Unterstützen Sie das wirklich, Elon? Einen Mann, der Millionen Morde beauftragte, kann man nicht „hinter sich lassen“, ohne die Opfer zu verhöhnen.
Ihre Wahlempfehlung: Ein Eigentor
Ihre Unterstützung für die AfD ist nicht nur ein PR-Desaster für Tesla in Deutschland – sie widerspricht Ihrem Image als Zukunftsgestalter.
Die Partei steht für Rückschritt, Intoleranz und wirtschaftlichen Stillstand. Sie lehnt die Energiewende ab, die Tesla braucht, und vertreibt die Fachkräfte, auf die Sie angewiesen sind. Ihre Wurzeln in der Apartheid und die AfD’s rechtsextreme Tendenzen passen zudem schlecht zu jemandem, der sich als Weltenretter inszeniert. Und die Nähe zu Hitler-Verehrern? Das ist ein moralischer Abgrund.
Elon, Sie sind vermutlich ein Genie, aber hier liegen Sie falsch. Die AfD ist nicht die Antwort – weder für Deutschland noch für Ihre Visionen. Überdenken Sie das. Ihre Fans hier verdienen Besseres, und Ihre Firma auch.
Mit kritischem Respekt,
Tobias Goldberg