Der neueste Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) zeigt ein beeindruckendes Wachstum bei den erneuerbaren Energien. Im Jahr 2023 wurden weltweit rund 507 Gigawatt (GW) an neuen Kapazitäten installiert. Besonders Solarkraft (375 GW) und Windkraft (108 GW) haben dabei eine zentrale Rolle gespielt. Dies ist fast dreimal so viel wie im Jahr 2019, aber immer noch nicht genug, um die angestrebten Klimaziele bis 2050 zu erreichen.
Chinas Führungsrolle
China hat frühzeitig erkannt, dass massive Investitionen in erneuerbare Energien notwendig sind. Während der COVID-19-Pandemie wurden erhebliche Mittel in Photovoltaik, Batterien und Elektromobilität gesteckt. Dies hat zu einem enormen Ausbau der Produktionskapazitäten geführt, was weltweit zu einem Preisverfall bei Solarmodulen und anderen Technologien führte.
Risiken der Dominanz
Die Dominanz Chinas birgt jedoch auch Risiken. Die Abhängigkeit von einem einzigen, nichtdemokratischen Lieferanten könnte geopolitische und strategische Probleme verursachen. Europa muss daher seine technologische Unabhängigkeit stärken und eigene Produktionskapazitäten aufbauen, um resilient zu bleiben.
Europas Position und Handlungsbedarf
Europa und die Schweiz haben ein starkes industrielles Ökosystem und können in Nischenmärkten wie der Produktion spezialisierter Solarmodule und hochwertiger elektronischer Systeme wettbewerbsfähig bleiben. Es ist jedoch notwendig, die heimische Produktion zu unterstützen und zu fördern, um langfristig unabhängig zu bleiben und nachhaltige, CO2-arme Produkte zu gewährleisten.
Schlussfolgerung
Die erneuerbaren Energien bieten enorme Chancen für eine nachhaltige Zukunft. Während China eine Vorreiterrolle einnimmt, muss Europa schnell handeln, um nicht abgehängt zu werden. Die Förderung lokaler Produktion und die Unterstützung von Forschung und Entwicklung sind entscheidend, um die technologische Unabhängigkeit zu bewahren und einen Beitrag zur globalen Energiewende zu leisten.