Ja Staub trockenes Thema, aber einfach auch wichtig.
In einem eindringlichen Gespräch mit Utopia erklärt der renommierte Förster und Autor Peter Wohlleben die alarmierende Situation der deutschen Wälder.
Mit einer Waldzustandserhebung, die zeigt, dass vier von fünf Bäumen krank sind, macht Wohlleben vor allem die Auswirkungen von Hitze, Dürre und Parasiten verantwortlich. Allerdings liegen die tieferen Ursachen in nicht heimischen Baumarten und einer fehlgeleiteten Forstwirtschaft, die Böden auslaugt und Wälder austrocknen lässt.
Wohlleben plädiert für eine natürliche Regeneration der Wälder und die Reduktion des Fleischkonsums, um landwirtschaftliche Flächen in Wald umzuwandeln und somit sowohl die Waldgesundheit als auch das Klima zu fördern.
Die EU-Strategien und ihre Ziele
Die Europäische Union hat mit ihrer aktuellen Waldstrategie für 2030 ambitionierte Ziele gesetzt, die im Rahmen des Europäischen Grünen Deals verankert sind. Diese Strategie zielt darauf ab, die Menge und Qualität der EU-Wälder zu verbessern, ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken und sie an die neuen klimatischen Bedingungen anzupassen.
Wesentliche Maßnahmen umfassen:
- Die Förderung einer nachhaltigen Forstwirtschaft und der Wald-Bioökonomie.
- Die Wiederaufforstung und den Schutz der letzten Primär- und Urwälder.
- Die Pflanzung von drei Milliarden zusätzlichen Bäumen bis 2030.
- Die Einführung eines umfassenden Waldüberwachungsrahmens, der auf modernster Technologie basiert und die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegen Umweltgefahren verbessern soll.
Politische Perspektiven und EU-Wahlen
Im politischen Spektrum wird der Schutz der Wälder unterschiedlich adressiert. Die Grünen setzen sich stark für den Erhalt und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder ein und unterstützen die Maßnahmen des Europäischen Grünen Deals. Die konservativen Parteien betonen ebenfalls die Bedeutung des Waldschutzes, legen jedoch oft mehr Wert auf die wirtschaftlichen Aspekte der Forstwirtschaft.
Die Sozialdemokraten und Liberalen unterstützen überwiegend eine ausgewogene Herangehensweise, die sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte berücksichtigt.
Auf EU-Ebene gibt es Vorschläge für neue Gesetze zur Verbesserung der Waldresilienz, die unter anderem die Erhebung und den Austausch vergleichbarer Walddaten fördern sollen, um eine bessere Planung und Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten zu ermöglichen.
Diese Maßnahmen sind entscheidend, um den zunehmenden Belastungen durch natürliche Gefahren und menschliche Aktivitäten entgegenzuwirken und die Wälder für kommende Generationen zu bewahren.
Fazit
Die Zukunft der Wälder hängt von umfassenden und koordinierten Anstrengungen auf nationaler und europäischer Ebene ab. Peter Wohllebens Appell zur natürlichen Regeneration und die ambitionierten Ziele der EU-Waldstrategie bieten eine klare Richtung, doch es bedarf eines gemeinsamen politischen Willens, diese Visionen zu verwirklichen.
Für eine tiefere Auseinandersetzung mit diesem Thema und weiterführende Informationen besuche den Originalartikel auf Utopia.de.