Berlin/Wolfsburg (dpa) – Das Management des Volkswagen-Konzerns legt heute detaillierte Geschäftsdaten des vergangenen Jahres vor und will wichtige Projekte für 2023 erläutern. Auch zur Strategie könnte es in Berlin Neuigkeiten geben, wie zuvor aus Konzernkreisen zu hören war. Europas größter Autokonzern will unter anderem sein Angebot an Elektrofahrzeugen ausbauen, weitere Batteriezellenfabriken weiter planen und frühere Verzögerungen bei Software und Digitalisierung aufholen.
Eckdaten der Bilanz für 2022 sind bereits bekannt. Das Fazit: Das größte deutsche Unternehmen verdiente knapp 3 Prozent mehr als im Vorjahr, der Jahresüberschuss stieg auf 15,84 Milliarden Euro. Rechnet man Sonderfaktoren wie den Ausstieg aus dem Roboterauto-Startup Argo AI oder die Zinsentwicklung hinzu, lag der operative Gewinn bei 22,12 Milliarden Euro – ein Plus von gut 15 Prozent. Auch der Konzernumsatz stieg aufgrund der Preiserhöhungen zahlreicher Automodelle von 250,2 Milliarden auf 279,2 Milliarden Euro.
Lieferprobleme behinderten die Produktion
Gleichzeitig gingen die Gesamtauslieferungen des Unternehmensverbundes mit Marken wie VW Pkw, Audi, Porsche, Škoda und Seat 2022 deutlich um 7 Prozent auf knapp 8,3 Millionen Fahrzeuge zurück. Hauptgründe dafür waren anhaltende Probleme bei der Lieferung von Elektronik und einigen Rohstoffen sowie – nach weiteren Corona-Blockaden – ein schwieriger Handel mit China.
Zuletzt mussten Kunden oft lange warten. 2023 will Volkswagen den Produktionsrückstand auflösen und das Auftragsvolumen abarbeiten. Auch das dürfte den Absatz ankurbeln: Angestrebt werden 9,5 Millionen Einheiten nach 8,3 Millionen Fahrzeugen im vergangenen Jahr. Finanzvorstand Arno Antlitz sprach von einem nach wie vor „schwierigen globalen Umfeld“ und „erheblichen Herausforderungen in der Lieferkette“. VW-Tochter Porsche hat bereits am Montag Zahlen vorgelegt.
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