Düsseldorf (dpa/lnw) – Angesichts der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst setzt Verdi in dieser Woche seine Warnstreiks vor allem in städtischen Kliniken fort. Nach Angaben der Gewerkschaft waren am Dienstag und Mittwoch nicht nur städtische Krankenhäuser betroffen, sondern auch psychiatrische Kliniken und Pflegeeinrichtungen in mehreren Städten. Für Dienstag sind Demonstrationen von Streikenden in Düsseldorf, Mülheim und Oberhausen geplant. Am Mittwoch finden Kundgebungen in Bedburg-Hau (Kreis), Dortmund, Gelsenkirchen, Köln, Lengerich, Minden und Würselen statt.
Verdi geht davon aus, dass es in den kommunalen Gesundheitseinrichtungen mehrere tausend Streikende geben wird. Damit soll der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden. Im Vorfeld der Warnstreiks betonte Verdi NRW, dass Gesundheitspersonal systemrelevant sei. Dies muss sich auch im Gehalt widerspiegeln. Während der Pandemie applaudierten und jubelten sie ihnen zu. Verdi-Vertreter wiesen darauf hin, dass Patienten in städtischen Krankenhäusern versorgt werden. Es könne aber passieren, dass planbare Operationen in Krankenhäusern verschoben werden müssten.
Aber auch für den öffentlichen Nahverkehr sind weitere Aktionen geplant. Verdi hat die Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs in Ostwestfalen-Lippe für Dienstag zum Warnstreik aufgerufen. Betroffen ist nach Angaben der Gewerkschaft unter anderem die Firma moBiel aus Bielefeld. Von Dienstagmorgen 4 Uhr bis Mittwoch 4 Uhr werden Stadtbahnen und voraussichtlich nur wenige MoBiel-Busse dort nicht verkehren können. Am Donnerstag streiken ganztägig die Düsseldorfer Rheinbahn sowie die Regiobahn GmbH und die Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft (S28 und RE47).
Hintergrund der Warnstreiks ist ein Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst, an dem Bundes- und Kommunalbedienstete beteiligt sind. Verdi und der Beamtenverband dbb fordern für bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigte 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde kamen sich die Tarifvertragsparteien trotz des Angebots des Arbeitgebers nicht näher. Die dritte Verhandlungsrunde ist für Ende März geplant.
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