Washington (dpa) – Der frühere US-Präsident Donald Trump hat laut einem Bericht demokratischer Gesetzgeber während seiner Amtszeit ausländische Geschenke im Wert von mehr als einer Viertelmillion Dollar an sich und seine Familie nicht ordnungsgemäß deklariert. Das ist die Schlussfolgerung der Demokraten aus dem für die Regierungsaufsicht zuständigen Ausschuss des Repräsentantenhauses in einem am Freitag veröffentlichten vorläufigen Bericht.
Geschenke aus Ländern wie China oder Saudi-Arabien haben einen Gesamtwert von 291.000 US-Dollar (knapp 275.000 Euro). Laut Gesetz muss der Präsident Geschenke an ihn und seine Familie im Wert von mehr als 415 US-Dollar melden, heißt es in dem Bericht.
Solche Geschenke sind Eigentum der US-Regierung. Bei wertvolleren persönlichen Geschenken hat der Empfänger jedoch die Möglichkeit, diese vom Staat zu kaufen und zu behalten. In jedem Fall muss sich der Beamte öffentlich dazu äußern. Allerdings sei dies in Trumps Fall in Sachen Geschenke nicht geschehen, hieß es. Der Republikaner war von 2017 bis 2021 Präsident der USA.
Unter den nicht näher bezeichneten Geschenken befand sich ein saudischer Dolch im Wert von 24.000 Dollar. Berichten zufolge wurde der Dolch von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner gekauft, der unter Trump als Mitarbeiter des Weißen Hauses unter anderem mehrere Delegationen in den Nahen Osten leitete. Dagegen habe die zuständige Behörde keine Kenntnis darüber, wo sich die anderen Geschenke befinden, heißt es. Dazu gehört ein überlebensgroßes Porträt von Trump, das der damalige Präsident von seinem Amtskollegen in El Salvador geschenkt bekommen hat. Es gibt keine Spur von den Multitausend-Dollar-Golfschlägern, die Trump vom damaligen japanischen Premierminister Shinzo Abe geschenkt bekommen hat.
Das Komitee wollte herausfinden, ob und welche Auswirkungen nicht deklarierte Geschenke auf die amerikanische Außenpolitik gehabt haben könnten, heißt es in dem Bericht.
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