Düsseldorf/Bonn (dpa) – Die Deutsche Post und die Gewerkschaft Verdi haben sich auf einen neuen Tarifvertrag für die 160.000 Beschäftigten des Logistikkonzerns geeinigt. Das gaben Tarifverhandlungsführer am Samstag bekannt. Ab dem 1. April 2024 erhalten alle Mitarbeiter monatlich 340 Euro mehr. Wie Pošta mitteilt, bedeutet dies eine Erhöhung des Durchschnittsgehalts um 11,5 Prozent. Hinzu kommt eine Sonderzahlung in Höhe von 3.000 Euro über 15 Monate. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt insgesamt 24 Monate.
Das Abkommen soll einen unbefristeten Streik verhindern, über den die Gewerkschaftsmitglieder bereits abgestimmt haben. In einer zweiten Abstimmung werden sie nun über das Ergebnis der Verhandlungen abstimmen. Die Gewerkschaft empfahl, das Verhandlungsergebnis zu akzeptieren.
Verdi-Vizevorsitzender und Chefunterhändler Andrea Kocsis äußerte sich zufrieden: „Mit diesem Tarifergebnis wird unser wichtigstes Ziel, einen Inflationsausgleich insbesondere für untere Einkommensgruppen zu schaffen, im Einklang mit den aktuellen Prognosen zur erwarteten Preissteigerungsrate erreicht. “ “, sagte Kocsis laut Pressemitteilung. Der Personaldirektor der Post, Thomas Ogilvie, sagte: „Im Interesse unserer Mitarbeiter sowie unserer Kunden haben wir die Schwelle des finanziellen Schmerzes überschritten. Es ist wichtig, dass wir es geschafft haben, längere Streiks zum Nachteil von zu vermeiden unsere Kunden und das Unternehmen.“
Bei der Abstimmung stimmten 85,9 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für einen unbefristeten Streik. Dennoch erklärte sich Verdi nach Bekanntgabe der Abstimmungsergebnisse am Donnerstag kurzfristig zu Verhandlungen bereit. Sie starteten am Freitagnachmittag in Düsseldorf an einem unbekannten Ort. Nach einem nächtlichen Marathon-Meeting gaben die Tarifvertragsparteien am Samstagnachmittag die Ergebnisse bekannt.
Zuletzt gab es 2015 einen unbefristeten Streik in der Logistik. Damals wurden Berge von Paketen und Briefen zurückgelassen. Im aktuellen Tarifstreit hat Verdi bereits im Januar und Februar zu vorübergehenden Warnstreiks aufgerufen, nachdem der bisherige Tarifvertrag Ende des Jahres ausgelaufen war.
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