Darmstadt (dpa/lhe) – Bei seinem Wechsel zum SV Darmstadt 98 in der Winterpause machte Filip Stojilković Schlagzeilen, weil er ein Angebot von Juventus Turin ausgeschlagen hatte. Im Böllenfalltor-Stadion sorgte der Neuzugang mit seinen beiden Treffern beim 2:0 (2:0)-Erfolg von Lilien gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstagabend für fast südliche Stimmung. „Es war ein toller Abend. Vielen Dank an das Team! Es war eine tolle Teamarbeit“, sagte Stojilković. Natürlich ergänzte der Schweizer Stürmer mit serbischen Wurzeln vor dem Kampf um die Platzierung in der 2. Bundesliga: „Drei Punkte sind mir wichtiger.“
Rund 2 Millionen Euro zahlte Darmstadt für den 23-Jährigen. Er wollte nicht nach Turin, weil Juve ihn ausleihen würde. Stojilković wurde zu einem echten Trumpf der Südhessen – in seinen sechs Spielen erzielte er drei Tore. Nach den letzten beiden Niederlagen – der Klub war zuvor 21 Mal in Folge ungeschlagen geblieben – überzeugten die Darmstädter vor 17.650 Zuschauern in einem ausverkauften Stadion die Mannschaft von Ex-Trainer Dirk Schuster, die auf einmal vom 3 die 1. Division marschierte mit Lilien weiter.
Stojilković ging nach einer Ecke mit einem abgefälschten Kopfball aus wenigen Metern in Führung (36. Minute), erhöhte dann im zweiten Anlauf nach starker Vorarbeit von Phillip Tietz (43. Minute). „Wir haben eine richtig gute mentale Reaktion gezeigt“, sagte Trainer Torsten Lieberknecht. – Wir haben viel mutiger gespielt. Der südhessische Tabellenführer hat nun zwei Punkte Vorsprung auf den 1. FC Heidenheim und drei Punkte auf den Hamburger SV.
Lieberknecht gefielen vor allem der „hohe Laufwille und viele Sprints“. Der 49-Jährige freute sich besonders über die Leistung von Stojilkovic, nachdem dieser bei der Niederlage in Bielefeld vergangene Woche eine große Chance vergeben hatte: „Er hat gespürt, dass eine Mannschaft und Verantwortliche hinter ihm stehen – nicht, dass er einen Sündenbock suchte, aber ermutigend ihn, weiterzumachen, weil er auch diesen Willen und diese Gier hat.“
Darauf angesprochen sagte der vielversprechende Neuzugang: „Es war nicht einfach für mich, aber ich bin mental stark. Du kannst dich jede Woche beweisen. Das Team hat mir sehr geholfen.“ Sturmpartner Tietz half vor allem beim zweiten Treffer mit einem überragenden langen Pass. „Er kann den Ball halten, er ist technisch stark mit dem Ball, er spielt einen Pass und schießt ein Tor und er ist ein sehr gefährlicher Spieler. Das hat sehr gut funktioniert“, sagte Stojilković über Tietz.
Der gefeierte Doppeltorschütze wechselt diese Woche zum Schweizer U21-Team. Am 31. März, wenn der Tabellenführer beim 1. FC Nürnberg spielt, steht er wieder für Lilien auf dem Spielplan. „Wir müssen als Team kompakt bleiben, wir selbst sein und liefern“, mahnte Stojilković.
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