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Sicherheitspersonal am BER im Warnstreik: Flüge gestrichen

Berlin (dpa) – Auch am Montag müssen sich Passagiere am Hauptstadtflughafen BER auf erhebliche Verspätungen und Ausfälle einstellen. Mit Beginn der Frühschicht um 3.30 Uhr begann in dieser Nacht ein ganztägiger Warnstreik der Sicherheitskräfte. „Wie angekündigt gibt es keine Abflüge“, sagte ein Flughafensprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Damit wurden rund 200 Abfahrten gestrichen und rund 27.000 Passagiere betroffen. Nach Angaben eines Flughafensprechers wurde zudem etwa ein Drittel der ankommenden Flüge gestrichen.

„Die Auswirkungen sind enorm“, sagte Gewerkschaftssprecher Verdi. Dies erforderte einen ganzen Tag Arbeitskampf, der voraussichtlich bis Mitternacht andauern wird. Hintergrund sind laut Verdi die gescheiterten Tarifverhandlungen zur Bezahlung von Flugsicherheitsmitarbeitern für ungünstige Arbeitszeiten. Rund 300 Teilnehmer erwartete Verdi am BER, in den frühen Morgenstunden waren es etwa 50. Geplant war die Versammlung vor dem BER-Terminal am Willy-Brandt-Platz.

Auch die Sicherheitskräfte an den Flughäfen in Hamburg und Hannover haben den Betrieb eingestellt. Auch Beschäftigte des Bremer Flughafens wurden zum Warnstreik aufgerufen. Die Einstellung des Betriebs an den norddeutschen Flughäfen dürfte auch andere Standorte betreffen.

Flughäfen raten Passagieren, den Flugstatus bei ihrer Fluggesellschaft zu erfragen. Wie der dpa-Reporter berichtet, blieben am Montagmorgen nur wenige ahnungslose Passagiere in der Hauptstadt stecken.

Der Flughafenverband ADV kritisierte das Vorgehen: Passagiere würden erneut zu Spielfiguren in einem Arbeitskampf. Die Ankündigung kam kurzfristig. Reisende hätten kaum die Möglichkeit, sich nach Alternativen umzusehen. Insgesamt wurden laut ADV rund 350 Abflüge gestrichen. 45.000 Passagiere waren direkt betroffen. Insgesamt ist mit knapp 100.000 betroffenen Passagieren zu rechnen, da auch Flüge von anderen Flughäfen gestrichen werden.

Bereits im vergangenen Januar kam es aufgrund von Streiks am BER zu erheblichen Einschränkungen. Die Zentralarbeitszonen waren zu diesem Zeitpunkt bereits den ganzen Tag im Streik, das Fliegen wurde für den ganzen Tag komplett eingestellt. Rund 35.000 Passagiere waren davon betroffen, dass rund 300 Starts und Landungen gestrichen wurden.

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