Leipzig (dpa) – Obwohl sie sich nicht immer in allem einig sind, wollen die „Fürsten“ feiern. „Wir haben uns in den letzten Jahrzehnten auch in unterschiedliche Richtungen entwickelt“, sagte Prince-Frontmann Sebastian Krumbiegel, 56, kurz vor Beginn der diesjährigen Tournee der Deutschen Presse-Agentur. Schon vor der Pandemie gab es Themen, bei denen sich die Bandmitglieder nicht einig waren. „Normalerweise haben wir immer darüber gesprochen, aber während der Pandemie hat es nicht funktioniert“, sagte der gebürtige Leipziger. Die Prioritäten im Leben haben sich geändert. „Aber das weiß doch jeder, oder? Diese Musketier-Sache von Anfang an ändert sich einfach mit der Zeit.“
Trotz aller Unterschiede verbinde die Band immer noch das gemeinsame Musizieren, sagte Krumbiegel. „Wenn wir fünf zusammen singen – das ist einfach toll.“ Vor allem deshalb freut sich Krumbiegel darauf, ab Mitte März wieder auf Tour zu gehen. Endlich können wir das 30-jährige Jubiläum der Band feiern, die 1991 ihre erste Single „Gabi und Klaus“ veröffentlichte. In den Folgejahren feierten zahlreiche Songs und Alben generationsübergreifende Erfolge. Auf ihrer Tour „30 Jahre – 30 Hits – 30 Städte“ soll neben Bekanntem auch Neues zu hören sein.
Dass „Die Prinzen“ bis heute Jung und Alt gleichermaßen anspricht, hat maßgeblich seine erste Produzentin Annette Humpe zu verantworten, die Krumbiegel 1990 kennenlernte. „Sie hat immer darauf geachtet, dass wir charmant bleiben. Kein Kot, keine Altersklamotten“, sagte der 56-Jährige.
In den letzten Jahren hat die Band immer wieder bemerkt, wie die Menschen im Publikum altern und sich verändern. Unter eingefleischten Fans sind alle Generationen vertreten. „Außerdem gibt es heute viel mehr Jungs, die wirklich auf unsere Songs stehen. Früher gab es viele Mädchen.“
Für die einmonatige Party der Prinzen, die nach langer Pause am 16. März in Chemnitz starten soll, haben sich die klappes große Bühnen in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgesucht. „Große Hallen, großes Team. Und jetzt ist er zu fast 50 Prozent ausverkauft“, sagte Krumbiegel mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Die Bandmitglieder sind guter Laune. „Wir freuen uns, dass wir die Tickets gut verkaufen. Schließlich wollen wir auch – so könnte man sagen – kommerziellen Erfolg.“ In den vergangenen Monaten gab es genug Bands, die wegen der Pandemie ihre Tourneen absagen mussten. „Kommerzieller Erfolg ist auch nichts Schlechtes. Unterm Strich mögen viele Leute deine Sachen“, sagte Krumbiegel.
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