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Leipzig gewinnt bei Eberls Gladbacher Wiedersehen

Leipzig (dpa) – Max Eberl hat sein brisantes Wiedersehen mit Ex-Klub Borussia Mönchengladbach besser beendet. Der Sportdirektor von Fußball-Bundesligist RB Leipzig sah seine Mannschaft am Samstag mit 3:0 (0:0) gehen, gewann am Ende aber etwas zu deutlich. Die Teamkollegen Timo Werner (58. Minute), Emil Forsberg (71./Foulmeter) und Joško Guardiol (80.) sorgten vor 46.687 Fans für die Entscheidung zugunsten des Favoriten. Gladbach hatte jedoch nicht nur bessere Chancen, sondern vergab durch Alassane Ple (53.) auch einen Elfmeter. Zu allem Überfluss kassierte der Franzose später einen Elfmeter gegen Leipzig.

Nach einer Woche stiller Zurückhaltung reflektierte Eberl vor dem Anpfiff bei Sky TV die Anfeindungen gegen ihn in den vergangenen Wochen. Er hat nie verheimlicht, dass er krank war. „Wenn dieses Thema geleugnet und einfach als Gladbach-Leipzig-Wechsel zusammengefasst wird, dann ist das einfach falsch. Und über Menschen, die andere Menschen ins Fadenkreuz nehmen, die mit Eisenstangen durch Städte rennen und Feuer legen – da bedarf es meiner Meinung nach keiner weiteren Kommentierung“, sagte der 49-Jährige.

Eberl wurde in Köln und gegen Union Berlin beschimpft. Er verließ Gladbach Ende Januar 2022 erschöpft und wechselte noch im selben Jahr nach Leipzig. Gladbach-Fans machen ihm diesen Schritt vor und ließen sich das Banner nicht wegnehmen. „Ich will einfach nur Max Eberl sein. Leere Worte nur fürs Aussehen, nur ein Bullenschwein für uns. Red Bulls wundersame Genesung – wenn eine Lüge zum Geschäftsmodell wird“, hieß es Mitte der ersten Halbzeit sukzessive auf Spruchbändern. . Der Oscar wurde mit der Aufschrift „Bester Hauptdarsteller 2022“ gezeigt.

Zunächst wollten die Gästefans eine große Anzahl Pfeifen ins Stadion schmuggeln und in den ersten 19 Minuten lautstark gegen den Bau von RB protestieren. Die Aktion verpuffte jedoch, nach zehn Minuten war kaum noch ein Pfiff zu hören. Gemeinsam mit Ex-Chef Oliver Mintzlaff verfolgte Eberl das Geschehen auf der Tribüne. Das Duo hielt vor dem Spiel ein Keynote-Meeting im Hotel ab.

Das Geschehen auf dem Rasen sollte in erster Linie den Gästen gefallen. Gladbach scheiterte mehrfach an der Führung. Florian Neuhaus (6. Minute) konterte schwach, RB-Schlussmann Janus Blaswich griff nach einem Schuss von Marcus Thuram (10.). Erneut vergab Thuram (33.) die bisher größte Chance, als er aus kurzer Distanz über das Tor schoss. Jonas Hofmann (43.) ließ vor der Pause schließlich zu lange auf sich warten. Obwohl Leipzig mit 73 Prozent deutlich mehr Ballbesitz hatte, ließen sie den Ball in der Abwehr gegen die gut haltenden Gäste immer wieder zu leichtfertig aus der Hand.

Passt sehr wenig in den Angriff. Ergebnis: Leipzig vergab in der ersten Halbzeit durch Tim Werner mehr als eine halbe Chance. Gladbach war zielstrebiger, ließ aber die besten Chancen aus. Einen Elfmeter für Blaswich, der von Gladbachs Jugendflügel kam, verwandelte Plea nicht, ehe Hofmanns Konter von David Raum mit einem Foul gestoppt wurde. Das war ein Weckruf für RB. Werner nahm den Ball, den Manu Koné verlor, rannte in den Strafraum und legte den Ball unters Tor. Es war der siebte Liga-Saisontreffer für den gerade von einem Infekt auskurierten Nationalspieler.

In der Folge setzte Gladbach weniger Stürmer ein, zumal durch die unterlegenen Leipziger weniger Platz war. Und defensiv ließ sich Plea von einem Foul an Amadou Haidar mitreißen – im eigenen Strafraum. Forsberg musste zunächst drei weitere interessierte Schützen abwehren, verwandelte dann unbeeindruckt sicher. Guardiol drückte den Eckball widerstandslos über die Linie, Gladbachs Wille war gebrochen.

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