Potsdam (dpa/bb) – Die brandenburgische Sachbearbeiterin Maria Nooke will bei Jugendlichen das Interesse für die Geschichte der DDR wecken. „Wir müssen die Geschichte der DDR und die Geschichte der Diktatur so vermitteln, dass sie für junge Menschen interessant ist“, sagte Nooke der Deutschen Presse-Agentur. „Das ist eine große Herausforderung, gerade in einer Zeit, in der Augenzeugenberichte nicht mehr ohne Weiteres verfügbar sind. Man muss neue Formate entwickeln – auch digital.“ Einen Schwerpunkt sieht er in der Bildungsarbeit mit jungen Menschen.
„Wir haben zum Beispiel ein Online-Portal, wo die Geschichten von Zeitzeugen präsentiert werden“, sagt Nooke. Bei den Workshops haben Jugendliche zum Beispiel ihre Eltern oder Bekannte gefragt, wie sie das Jahr 1989 erlebt haben und dies in den Videos festgehalten, die auf unserer Website verfügbar sind. Auch die Jugend soll stärker in die Feierlichkeiten einbezogen werden. Ein wichtiger Ausgangspunkt ist die Auseinandersetzung mit der Regionalgeschichte. Es geht darum, junge Menschen zu motivieren, Geschichte an ihrem Wohnort zu entdecken.
Brandenburgs Beauftragter für die Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur war offen für eine zweite Amtszeit nach September 2023. „Ich bin in Gesprächen mit dem Präsidenten des Landtags und den Fraktionen und habe meine Bereitschaft zur Fortsetzung erklärt“, sagte Nooke. – Das würde ich auch gerne machen. Laut Gesetz kann sie einmal wiedergewählt werden.
Nooke, der zu DDR-Zeiten Mitglied im Friedens- und Umweltkreis der Kirche war, will an mehreren Themen weiterarbeiten. „Mir ist es wichtig, dass die Außenstelle des Stasi-Unterlagen-Archivs in Cottbus ihre Arbeit aufnimmt, dass der Aufklärung in den Außenstellen mehr Bedeutung beigemessen wird und dass die Rekonstruktion der zuvor vernichteten Akten endlich durchgeführt wird“, sagte sie. Er setzt sich auch für die Verbesserung der sozialen Situation ehemaliger politisch Verfolgter ein.
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