Leipzig (dpa) – Emil Forsberg überholt sogar Erling Haaland. Das schwedische Genie von RB Leipzig hat in den vergangenen vier Ligaspielen jeweils getroffen, während der Wunderstürmer von Manchester City nur die Hälfte seiner Tore erzielte.
Am Dienstag (21.00 Uhr/Amazon Prime) wird Forsberg sein Team beim scheinbar übermächtigen englischen Fußballmeister ins Viertelfinale der Champions League führen.
„Mit Leidenschaft, mit Mentalität ist alles möglich. Wir haben im ersten Spiel gezeigt, dass wir mithalten können. Wir fliegen nach Manchester und versuchen, alles in unseren Körper zu bekommen“, sagte Forsberg. Das gilt insbesondere für den 31-Jährigen, der zum x-ten Mal seinen Frühling bei den Sachsen erlebt und mit seinen Toren und seiner Führung die Ausfälle von Christopher Nkunku und Dani Olmo wettmacht.
Unterstützung durch DFB-Trainer Flick
Bundestrainer Hansi Flick sieht Leipzig nicht chancenlos. Dem „Kicker“ sagte der 58-Jährige, er habe das erste Spiel gesehen, „besonders die zweite Halbzeit mache sehr viel Mut und Vorfreude auf das Spiel in Manchester“. Trotz der Rückschläge hält Flick das RB-Team hoch. „Leipzig hat eine tolle Qualität und viele gute Offensivspieler, die das Spiel entscheiden können“, sagte er.
Und die Qualität der RB-Offensive hat gerade viel mit Forsberg zu tun. Der teils verletzungsanfällige Schwede ist körperlich überfordert. „Jetzt muss er richtig loslegen“, sagt sein Trainer Marco Rose. „Man sieht hinten schon, dass es aufgrund seiner Altersstruktur irgendwann reicht. Etwa ab der 70./80. Minute.“ Rose versteht die Bedeutung des Spielmachers und gibt ihm die Ruhe, die er braucht. Forsberg spielte in diesem Jahr nur die vollen 90 Minuten in einem Spiel.
Forsberg ist seit Januar 2015 in Leipzig. Richtig angekommen ist er aber erst in den letzten anderthalb Jahren. Seitdem gibt es jeden Sommer kein Theater mehr und Spekulationen über einen möglichen Wechsel. Forsberg weiß endlich, was er an Leipzig hat und spricht nun sogar davon, seine Karriere bei RB zu beenden.
Diese Beziehung wirkt sich auch auf das Team aus. „Er ist immer lässig und entspannt, er kann den Jungs viel geben. Er ist für mich ein wichtiger Faktor, um mich mit der Mannschaft zu verbinden“, sagt Rose. Dazu kommen hervorragende fußballerische Qualitäten, Torgefährlichkeit und Leistungswille.
Forsberg und besondere Tormomente
Und dann ist da noch die Frage nach Zielen für Geschichtsbücher. In Leipzig schaffte das nur Forsberg. 2017 erzielte Forsberg das erste Tor für Leipzig in der Champions League gegen den AS Monaco, 2019 traf er in der Nachspielzeit gegen Benfica und RB zog erstmals ins Achtelfinale ein. Außerdem erzielte er die 700. und 1000. Tore der Leipziger Vereinsgeschichte. In der Vorsaison führte er Leipzig ins Pokalfinale gegen den 1. FC Union Berlin.
Forsberg selbst ist ein bisschen unheimlich, wenn es darum geht, Tore zu schießen. „Ich weiß selbst nicht, was los ist. Ich bleibe auf dem Laufenden. Es macht auch Spaß mit den Jungs, die halten mich jung“, sagt er lachend. Und obwohl City so unbesiegbar erscheint, sollte Leipzigs Reise in die Königsklasse am Dienstagabend nicht enden, als Forsberg sagte: „Wir haben uns viel vorgenommen und es fühlt sich gerade richtig gut an.“
© dpa-infocom, dpa:230313-99-934462/3