Barge Surf Scam – Dieser Betrug ist einfach, aber effektiv. Jetzt kommt eine neue Warnung von Scotland Yard in London.
Heutzutage nutzen Betrüger häufig ausgefeilte Techniken und brechen online über digitale Schwachstellen in ihre Opfer ein. Manchmal geschieht Abzocke ganz einfach – und es tut umso mehr weh.
Das sogenannte „Shoulder Surfing“ ist eine solche Masche. Scotland Yard in London warnt nun vor Betrug dieser Art.
„Es ist nur ein Anruf, aber wenn man Sicherheitsmaßnahmen ignoriert, läuft man einfach mit einer Tasche voller Bargeld herum“, sagte John Roch, Leiter der Abteilung für Wirtschaftskriminalität bei der Metropolitan Police in London, gegenüber der BBC. Der Kriminalkommissar fährt fort: „Die möglichen Folgen des Schultersurfens sind für die Opfer verheerend.“ Denn wenn es einem Kriminellen gelingt, ein Smartphone zu stehlen und sich Zugriff auf Banking-Apps zu verschaffen, können die Ersparnisse sehr schnell verschwinden.“
So gehen Betrüger beim Shoulder Surfing vor
Stellen Sie sich vor, Sie stehen an der Kasse am Bahnhof oder an der Bar neben der Kasse in der Schlange. Wenn Sie in dieser angespannten Situation Ihr Smartphone zücken und Ihre Entsperr-PIN über die Tastatur eingeben, kann sie jemand im Hintergrund leicht sehen. Wenn Sie Ihr Telefon nach kurzer Zeit nicht finden können, könnte ein Betrüger im Spiel sein.
Jake Moore vom Cybersicherheitsunternehmen ESET erklärt: „Sobald der Betrüger erkennt, welche PIN verwendet wurde, nehmen die Taschendiebe Ihr Telefon mit. Eine andere Methode besteht darin, in der Kneipe Getränke zu zapfen und einfach das Telefon des Opfers zu nehmen. Laut Moore ist es für Betrüger besonders einfach, wenn die Entsperr-PIN des Telefons auch die PIN der Banking-App ist.
Auch in Smartphones gespeicherte Zugangscodes stellen laut Scotland Yard ein ernstes Problem dar – selbst wenn diese Codes versteckt sind. „Betrüger wissen genau, wo sie suchen müssen“, sagt John Roch.
Dieser aktuelle Fall ist eine Warnung
Das Opfer der Schulterbrandung sprach nun mit der BBC. Letztes Jahr wurde Jacopo de Simones Telefon in einer Kneipe gestohlen. Der große Schock kam, als er sich am nächsten Morgen in seine Banking-App einloggte und feststellte, dass sein gesamtes Geld (über 22.000 Pfund, rund 25.000 Euro) gestohlen worden war.
Nach einem zehnmonatigen Streit mit der Bank und Versuchen, seine Unschuld zu beweisen, bekam er endlich sein Geld zurück. „Ich bin sehr vorsichtig mit meinem Smartphone geworden und habe keine Banking-Apps mehr darauf“, sagte de Simone der BBC.
Keine Finanz-Apps auf dem Handy – das ist auch einer der Ratschläge von Scotland Yard. Hier finden Sie eine Übersicht weiterer.
So schützen Sie sich
- Verwenden Sie nach Möglichkeit biometrische Daten (Gesichtserkennung oder Fingerabdruck) zur Identifizierung.
- Entfernen Sie Banking-Apps von Ihrem Telefon und verwenden Sie sie nur auf Geräten bei Ihnen zu Hause.
- Verwenden Sie unterschiedliche PINs, um Ihre Telefon- und Banking-Apps zu entsperren.
- Speichern Sie keine Passwörter oder PIN-Codes auf Ihrem Telefon.
- Achten Sie immer auf Ihre Umgebung, wenn Sie Ihr Smartphone oder Finanz-Apps auf Ihrem Telefon nutzen.