Östersund (dpa) – Drei Wochen nach dem emotionalen Weltcup-Silber in Oberhof verpassten die deutschen Biathleten zwar den ersten Staffelsieg seit mehr als zwei Jahren, sicherten sich aber mit einem dritten Platz den vierten Platz auf dem Podest im fünften Weltcup Mannschaftswettbewerb.
Mit Ankerin Denise Herrmann-Wick, die insgesamt fünf Extrarunden brauchte, sicherte sich Norwegen im schwedischen Östersund den Sieg vor Frankreich. Janina Hettich-Walz, Hanna Kebinger, Vanessa Voigt und Herrmann-Wick lagen nach insgesamt sieben zusätzlichen Runden 27,2 Sekunden zurück. Es sei ein schlechtes Rennen gewesen, sagte Herrmann-Wick enttäuscht im ZDF.
Wäre das DSV-Quartett vor Frankreich geblieben, hätte es die Kristallkugel für die Staffel-Gesamtwertung gewonnen. „Das war die ganze Zeit im Kopf, der Sieg war heute unser Ziel, er war zum Greifen nah. Aber ich habe es nicht geschafft, das Ziel zu erreichen“, sagte Herrmann-Wick. Deutschland wurde schließlich Vierter in der Gesamtwertung, einen Punkt hinter Schweden.
Nach zwei Nachladern beim Stehendschießen schickte Hettich-Walz Kebinger mit 13,1 Sekunden Rückstand als Sechster ins Rennen. Und Kebinger nutzte die Fehler seiner Konkurrenten aus und erreichte mit einem fehlerfreien Schuss die Spitze. 0,4 Sekunden vor Italien fuhr Voigt in ihre Sektion ein.
Schnell bildete sich ein Quartett mit Deutschland, Italien, Frankreich und Norwegen. Daraus wurde dann ein Doppelpack, da Voigt und die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold auch im zweiten Stehend Schießen keine Reserven hatten. Sprintweltmeisterin Herrmann-Wick und Marte Olsbu Röiseland gingen gemeinsam auf die Strecke. Da Herrmann-Wick diesmal aber am Schießstand nicht zurecht kam, reichte es nicht zum Sieg.
Herrenstaffel ebenfalls auf dem dritten Platz
Nach einer WM-Staffel ohne Medaille landeten die Deutschen als Dritte auf dem Podium. Nach großem Abstand zwischendurch nutzte Schlussläufer Benedikt Doll die Fehler der Konkurrenz und sicherte sich mit einem entscheidenden Angriff gegen den Schweden Pepe Femling ein Erfolgserlebnis.
Nach der Strafe von Johannes Kühn und insgesamt zehn Reserverunden lagen Roman Rees, Kühn, Philipp Nawrath und Einzelsieger Östersund Doll nach 4×7,5 Kilometern 37,4 Sekunden hinter den siegreichen Norwegern. Der zweite Platz ging an Frankreich.
Auch ohne die Top-Drei-Spieler Johannes Thingnes Bö, Tarjei Bö und Sturla Holm Laegreid fuhren die Norweger ihren fünften Sieg im fünften Weltcuprennen ein und dominieren die Gesamtwertung.
Die Schützlinge von Trainer Marko Kirchner platzierten sich in allen fünf Staffeln unter den ersten drei, wurden aber Weltcup-Fünfte nicht. In der Gesamtwertung des Weltcups reichte Platz zwei. Der letzte Sieg der deutschen Staffel war am 5. März 2021 in Novi Mesto.
© dpa-infocom, dpa:230311-99-915189/5