Bremen (dpa/lni) – 2025 soll Bremen an das durch Niedersachsen verlaufende nationale Wasserstoff-Transportnetz angeschlossen werden. Ein Sprecher des Fernleitungsnetzbetreibers Gasunia Deutschland bestätigte dies auf Nachfrage. Gasunie baut das Transportsystem Hyperlink, das Deutschland mit den Nachbarländern Niederlande und Dänemark verbinden wird. Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (links) gibt heute im Rahmen einer Hyperlink-Präsentation einen Überblick über Wasserstoffprojekte im Land Bremen.
Wasserstoff wird mit dem Leitungssystem Hyperlink zu den Kunden transportiert. Die Industrie benötigt Wasserstoff unter anderem zu einem großen Teil bei der Herstellung von Stahl. Wasserstoff kann auch für Brennstoffzellen in Autos, Nutzfahrzeugen und Flugzeugen verwendet werden. Unter anderem könnte der Energieträger künftig im Stahlwerk in Bremen zum Einsatz kommen. In Niedersachsen wird ein Hyperlink zu wichtigen Industriestandorten wie Salzgitter (2028) und Wolfsburg (2030) führen. Auch eine Verbindung mit dem wirtschaftsstarken Bundesland Nordrhein-Westfalen sei geplant, sagte der Sprecher.
Wasserstoff ist nicht immer klimaverträglich. Nur wenn es aus erneuerbarer Energie hergestellt wird. Dann sprechen wir über grünen Wasserstoff. Die nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung sieht den Bau neuer Wasserstoff-Produktionsanlagen in Deutschland sowie Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen zur Energieerzeugung vor. Außerdem muss Wasserstoff importiert werden. Die Standorte Wilhelmshaven und Stade werden dabei zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Ursprünglich für die Lieferung von verflüssigtem Erdgas konzipiert, sollen sie sich zu Drehscheiben für grünen Wasserstoff entwickeln.
Laut einem Gasunie-Sprecher soll künftig statt Erdgas Wasserstoff durch die geplanten Pipelines rund um Bremen fließen. Bestehende Leitungen waren dafür trotz der unterschiedlichen Dichten von Wasserstoff und Erdgas gut geeignet. Allerdings müssten die Beschläge nachträglich montiert werden. Bauen Sie gegebenenfalls auch neue Leitungen.
In Niedersachsen kann Wasserstoff künftig in Ostfriesland gespeichert werden. Die Speicherung in unterirdischen Höhlen wird bereits an zwei Standorten in der Region erprobt: In einem Forschungsprojekt des Höhlenbetreibers Storag im ostfriesischen Etzel (Kreis Wittmund) wurde kürzlich zu Testzwecken eine kleine Menge Wasserstoff in eine unterirdische Höhle eingeblasen und dort vorübergehend aufbewahrt. Mit dem staatlich geförderten Pilotprojekt H2CAST testet Storag ab 2022, wie Gas gespeichert und bestehende Kavernen dafür umgerüstet werden können. Das Pilotprojekt soll 2026 abgeschlossen sein.
Auch ein ähnliches Projekt des Energieunternehmens Uniper in der Gemeinde Krummhörn (Kreis Aurich) wird vom Land finanziert. Dort soll nach früheren Angaben bis 2024 getestet werden.
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