Magdeburg (dpa) – Der 1. FC Magdeburg verstärkt endlich die Abwehr. Das schlägt sich nun auch in der Punktzahl nieder. Das torlose Unentschieden gegen den SC Paderborn am Samstag war das zweite Gegentor in Folge. Das bringt deutlich mehr Punkte: sieben aus den letzten drei Spielen. Der FCM kletterte vom Tabellenende auf und ist mit nun 28 Punkten deutlich weit vom Abstiegsplatz entfernt. Magdeburg ließ gegen den besten Stürmer der Liga aus Paderborn kaum etwas zu und ist erstmals in dieser Saison seit drei Spielen ungeschlagen.
„Man sieht in der Abwehr, wie sich alle einbringen, wie wir die Zweikämpfe gewinnen. Ein Riesenkompliment für die Jungs“, lobte Kapitänin Amara Condé. Anders sah es für die Mannschaft von Trainer Christian Titz in der Hinrunde aus. Unglaubliche 18 Gegentore kassierte der FCM gegen denselben Gegner. Er hat nun neun Gegentore in sieben Spielen der Rückrunde.
Rückkehrer Cristiano Piccini glänzte nicht nur im ersten Spiel nach einem Zehenbruch in Siegesduellen. Der Italiener verwertete Magdeburgs beste Torchance, nachdem er das halbe Feld überrannt hatte, aber Tatsuya Ito verpasste sie. „Cristiano spielt unglaublich körperbetonten Fußball. Dann schafft er es, Richmond Tachie rauszudrücken, seinen Körper reinzulegen und ihn zu verteidigen“, lobte Trainer Titz den 30-Jährigen.
Für den Trainer ist die Veränderung im Magdeburger Ausblick, dass Fehler nicht mehr so gravierend sind wie in der Hinrunde, in der der FCM teilweise zu leicht Gegentore kassierte. Wenn man sich die damaligen Werte der Spiele ansieht, waren die oft gut, aber wir haben öfter Fehler gemacht, erklärte der Trainer. Es ist jetzt anders. „Insgesamt lassen wir nicht viele klare Torchancen zu. Wir schließen die Mitte gut ab und wenn man in der Luft überbrückt wird, lässt Daniel Heber fast jeden Ball fallen“, analysierte Titz.
War Paderborn torgefährlich, parierte Dominik Reimann. Vor allem in Eins-gegen-Eins-Situationen glänzt Magdeburgs Torhüter immer wieder aufs Neue, so rettete er Paderborns Julian Justvan mehrfach mit tollen Reflexen. „Wir haben alle daran gearbeitet, in der Abwehr gut zu sein und uns belohnen zu können. Das haben wir letzte Woche und auch heute getan“, sagte Reimann nach dem Spiel dem „MDR“.
Auch gegen Paderborn funktionierte Magdeburgs Aufbauspiel inklusive des Torhüters, selbst als es ins Viererpressing ging. Das Spielen außerhalb des eigenen Strafraums sorgt manchmal für Unruhe in der Menge, lässt Titz aber cool: „Das lässt meinen Puls nicht in die Höhe schnellen, weil ich weiß, was die Jungs vorhaben kann auch ein paar Gegenspieler überspielen“, erklärte Titz.
Bei der SpVgg Greuther Fürth kann Magdeburg in der kommenden Woche einen weiteren Schritt in Richtung Mittelfeld machen. Wenn sich die Abwehr so verhält wie in den vergangenen Wochen und die Treffsicherheit zurückkehrt, könnte der FCM vor der Länderspielpause noch mehr Ruhe im Kampf gegen den Abstieg bekommen.
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