Schwerin/Berlin (dpa/mv) – Mit rund 4.000 Veranstaltungen und praxisnahen Angeboten beteiligen sich auch in diesem Jahr Kommunen, Schulen und Vereine bundesweit an den Internationalen Wochen gegen Rassismus. Das Spektrum reicht von Gesprächszirkeln, Projekttagen und Fotoausstellungen bis hin zu Workshops und Planspielen. Die diesjährigen Aktionen stehen unter dem Motto „Mitmachen“. Die zentrale Eröffnung findet am Montag in Schwerin, im Schloss, dem Sitz des Landtags, statt.
Die in Schwerin lebende Staatsministerin Reem Alabali-Radovan ist diesjährige Botschafterin der UN-Wochen. Der SPD-Politiker ist Beauftragter der Bundesregierung für die Bekämpfung von Rassismus, für Flüchtlinge, Migration und Integration. Wie in ganz Deutschland sind auch in Mecklenburg-Vorpommern bis zum 2. April verschiedene Veranstaltungen geplant, darunter Greifswald, Rostock, Bad Doberan und Schwerin. Eine Studie, die zeigt, wie Frauen aus Mecklenburg-Vorpommern Rassismus im Alltag erleben, wird am Mittwoch in Greifswald vorgestellt.
Anti-Rassismus-Wochen finden jedes Jahr rund um den „Internationalen Tag gegen Rassendiskriminierung“ statt, der 1966 am 21. März von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde. Grund dafür war das sogenannte Sharpeville-Massaker. Dort schlug die Polizei am 21. März 1960 friedliche Proteste gegen die rassistischen Passgesetze des südafrikanischen Apartheid-Regimes blutig nieder. Es gab 69 Tote und Hunderte Verletzte.
In den Wochen des Kampfes gegen Rassismus, die dieses Jahr bis zum 2. April andauern, werden die bis heute bestehenden Probleme von Diskriminierung und Ausgrenzung thematisiert. Die vielfältigen Veranstaltungen sollen sensibilisieren und dazu ermutigen, gegen Verfolgung und Diskriminierung von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, Herkunft oder Weltanschauung vorzugehen. Koordiniert werden die Aktionen von der Stiftung Internationale Wochen gegen Rassismus. Es wurde 2014 gegründet. Zu ihren Aufgaben gehören auch die Erstellung von Informationsmaterial und die Durchführung von Modellprojekten zur Überwindung von Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten.
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