Aue mit Doppelpacker Nazarov im Sachsenderby: Erzgebirge Aue ist vor dem Sachsenderby beim FSV Zwickau wieder in der Spur. Dank Dimitri Nazarov, der zwei Elfmeter sicher verwandelte, tauschten die Sachsen die Tabellenplätze mit Nachbar Rot-Weiss Essen und kletterten auf Rang elf. Den Gästen gelang nicht mehr als der Anschluss des eingewechselten Thomas Eisfeld zum 2:1 Erzgebirge. Allerdings resümierte Aues Trainer Pavel Dotchev, dass „wir mit dem Sieg ein bisschen Glück hatten“. Für Aue lohnt es sich immer mehr, wieder zum Freund Dotchevs zu werden. Der ehemalige Sportdirektor, der den Klub zuvor in die zweite Liga zurückgeholt hat, kommt aktuell auf einen Schnitt von 2,11 Punkten pro Spiel.
Auf der anderen Seite ärgerte sich Essens Trainer Christoph Dabrowski über die Entscheidung des Schiedsrichters: „Sag mir hier, wo der Elfmeter ist. Der Schiedsrichter ist jetzt wieder in der Kabine und entschuldigt sich. Aber eigentlich rede ich schon zu viel … Ich‘ Ich bin es leid.“
So machte sich Aue auch nach dem Anschluss Sorgen um den Sieg. „Es gab keine Sekunde, in der ich dachte, das Spiel sei entschieden. Essen hat vieles sehr gut gemacht.“ Doch Nazarov konnte alles klären, Essens Torhüter Gerhard Golz rettet mit der Faust. Verdient wäre zumindest ein Unentschieden gewesen, sagte Dabrowski.
Zwickau gibt Sieg in letzter Sekunde: ein bitterer Ausgang für Zwickau, der bei Viktoria Köln tapfer spielte. Mit der letzten Aktion in der vierten Minute der Nachspielzeit verhinderte der Kölner Jamil Siebert im dritten Spiel unter der Führung des neuen Trainers Ronny Thielemann das Auswärtsspiel der Westsachsen. Johan Gomez brachte die Gäste mit 1:1 in Führung. Mit 24 Punkten steht Zwickau noch auf dem Abstiegsplatz und fordert es nun im Sachsenderby gegen Aue heraus.
Köln war in der ersten Halbzeit die aktivere Mannschaft, vor dem Tor des FSV aber völlig ungefährlich. Das Team aus Zwickau war effizienter und nutzte die zweite Chance sofort zur Führung. Der lange Ball von Jan Löhmannsröben landete im gegnerischen Strafraum bei Dominic Baumann, der den Ball per Kopf auf Gomez köpfte. Der 21-jährige US-Amerikaner schoss aus rund 14 Metern ins lange Eck und ließ Kölns Schlussmann Ben Voll mit seinem fünften Saisontor keine Chance.
„Viktoria hatte mehrere Spielpartien, die wir gut verteidigt haben. Es ist natürlich ärgerlich, dass sie in der letzten Aktion einen Fehler gemacht haben. Aber wir werden wieder aufsteigen“, sagte FSV-Trainer Thielemann und ergänzte: „Das wäre unser Neuer Stärke, wenn wir drei Punkte holen würden.“ Das soll nun gegen Aue bewiesen werden: „Wir wollen in der englischen Woche die nächsten Punkte holen. Im Derby zählt die Tagesform.“
Halle bleibt unter Ristic ungeschlagen: Der Hallesche FC blieb im vierten Spiel unter dem neuen Trainer Sret Ristic ungeschlagen. Nun wartet mit Viktoria Köln die nächste Herausforderung. Bereits am Freitag trennten sich die Saalestädter mit 2:2 vom SC Verl und machten den Rückstand von 0:2 wieder wett. Mit einem Punktgewinn übersprang das Hallenser Team das neu geprägte Bayreuth und liegt nun auf dem 15. Platz. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir in den ersten 20 Minuten so viel schlafen würden. Die Mannschaft war noch gar nicht auf dem Platz. Danach haben wir gezeigt, was in uns steckt. Wir haben uns ein Herz gefasst und hatten nichts zu verlieren“, sagte er Ristić. und betonte: „Es ist eine große Ehre, wieder hier weg von zu Hause zu sein, also ein großes Kompliment an mein Team.“
Ohne den verletzten Kapitän Jonas Nietfeld stand Halle in der Abwehr total unsicher. HFC wachte erst nach einer halben Stunde auf. Dank einer ungewollten Vorlage von Niclas Thiede: Der harmlose Distanzschuss von Deniz rutschte dem Gubitnik-Keeper durch die Hände. Zimmerschied gelang der Ausgleich. „Die erste halbe Stunde haben wir kein Land gesehen, da muss man ehrlich sein. Nach der Führung war eine gewisse Unsicherheit da. Dann hat vieles nicht funktioniert. Aber dann haben wir mutiger angefangen und uns mehr Mühe gegeben.“
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